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Auf ein Gespräch mit...

 

Agneta Becker

Kurze Vita:

In Elmshorn (nördl. von Hamburg) als erste von 3 Töchtern im Jahr 1950 geboren; die Eltern waren aus Holland mit einem Umweg über Schweden, letztendlich in Elmshorn angekommen, übernahmen dort einen kleinen Gartenbaubetrieb, dieser wurden dann auch ständig modernisiert und erweitert und um die Produktpalette im Verkauf am Hamburger Blumengroßmarkt zu komplementieren, importierte mein Vater dann auch Blumen aus Holland. 
Ohne Blumen fehlt Dir was – Diese Spruch war und ist der Leitspruch meines Lebens.  Betrieb des Vaters nach seinem plötzlichen Tod übernommen, Konkurrenz vom Großmarkt geheiratet, als Lieferant für besondere Blumen bei Floristen und Fotografen bekannt, Ehemann geht in den Ruhestand, in Kelsterbach mit Blumen Färbe Service neu gestartet, Dienstleister in Sachen Blumen, Unternehmerin des Jahres und Vorstandsmitglied im Blumenhändlerverband. 
Nach 45 Jahren Blumen- Szenenwechsel- Früher Dienst für den Kunden- jetzt Dienst am Menschen 


Liebe Agneta, Sie sind überall in der Stadt Kelsterbach zu sehen, immer für Ihre Familien erreichbar und an so vielen Ecken engagiert… das geht weit über die normale Arbeit – Zeit sowieso- hinaus und ist Ehrenamt, Arbeit und Berufung zugleich.
Welche 5 Stichpunkte fallen Ihnen ein, wenn Sie morgens aufstehen und an die geflüchteten Familien denken, die in Kelsterbach gestrandet sind?  

Was steht heute an? Welche Termine müssen eingehalten werden? Dankbarkeit, dass die Menschen mir und dem Team vertrauen. Tue Gutes und rede darüber. 

Warum leben Sie gerne in Kelsterbach?

Die Stadt selbst ist überschaubar, es wohnen Menschen aus vielen Nationen hier, das macht das Miteinander so spannend; es lässt sich hier gut leben und durch die Nähe zu Frankfurt ist die große Stadt gleich nebenan, außerdem ist die Stadt verkehrstechnisch ideal angebunden. 


Welches Buch haben Sie gerade auf ihrem Nachttisch liegen?

Altwerden ist nichts für Feiglinge – von Joachim Fuchsberger und - 50 Sätze, die das Leben leichter machen - von Karin Kuschik 


Und welches Buch sollte jedes Kind gelesen haben?

Die kleine Raupe Nimmersatt und Pipi Langstrumpf 


Eine Marotte von Ihnen?  

Ich kann unerledigtes nur schwer liegen lassen. 


Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?

Glasbläser oder Glockengießer, es fasziniert mich zu sehen, wie etwas Kreatives entsteht.


Wo klappt offline besser als online?

Ein Kleid kaufen, Schuhe anprobieren, Menschen umarmen 
 

Total überwertet finde ich …

das ganze Thema Gendern und Fotos von Essen zu posten 

Ihr bislang schönstes Reiseziel?

In meiner Zeit als Blumenexpertin konnte ich viele Länder bereisen, besonders gut gefallen hat es mir in Simbabwe und auf Trinidad. 


Was wollten Sie als Kind immer werden.

Auf jeden Fall Lehrerin, dann später als Mutter habe ich vor dem Sprung in die eigene Selbständigkeit in Kelsterbach eine Zeit darüber nachgedacht, Hebamme zu werden, aber einmal Blumen – immer Blumen- das war wie ein Virus. 


Was ist ihr nächstes Projekt (privat)

Für dieses Jahr hoffe ich mit allen Beteiligten, dass wir für die ukrainischen Familien eine gute Basis für ihre Integration finden und dass sie, trotz der Zerrissenheit  doch bald wieder in ihre Heimat zurückkönnen.


Mein privates Projekt:  In Anbetracht meines Alters den Ausstieg aus dem Job und den Einstieg in den Ruhestand vorbereiten – aber noch bin ich da und hoffe, auch weiter gesund zu bleiben. 


Ihre Helden des Alltags?

Alle, die im größten Chaos um sich herum, immer freundlich bleiben und lächeln. Ob es die Kassiererin an der Supermarktkasse ist, der nette Polizist oder der Arzt in der Notaufnahme. 


Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?

Ich würde gern bei dem einen oder der anderen Gedanken lesen können; aber das Schönste wäre, wenn es möglich wäre, alle die Ungerechtigkeiten auf Erde zu beenden. 


Was ist die beste Zeit des Lebens?

Jede Phase des Lebens hat ihre Sonnen – und Schattenseiten. Alles, was ich in den vielen Phasen meines Lebens erfahren, erleben, ertragen, entbehren durfte, konnte, musste - hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.  Ich bin dankbar für diese Erfahrungen. 

Liebe Agneta, viele Dank für das erfrischende Interview!

ältere Gespräche

 

Stella Voigt

Kurze Vita:

Stella Voigt, fast 15 Jahre wohnt seit ihrer Geburt in Kelsterbach. Sie ging zunächst in die Bürgermeister-Hardt-Schule und seit der 5. Klasse ist sie am Max-Planck Gymnasium in Rüsselsheim.

Sie engagiert sich in der Christuskirchengemeinde, spielt Tennis und nimmt Cellounterricht an der Musikschule Kelsterbach.

 

Liebe Stella, Du bist noch Schülerin und hast gerade an zwei Wettbewerben teilgenommen. Einmal mit dem Cello und deinem Ensemble der Musikschule Kelsterbach und für uns als Bibliothek noch sehr viel spannender: Du hat den 2. Preis beim hessischen Literaturform für Deine Kurzgeschichte ,,Der Flügelschlag des Bussards‘‘ verliehen bekommen. Herzlichen Glückwunsch erst einmal dazu!

Um was geht es in der Geschichte?

Dankeschön erstmal für die lieben Worte.

Meine Geschichte erzählt davon, dass zwei Jugendliche sich durch die Natur besser kennenlernen und durch ihre geteilten Erfahrungen in Sachen Diskriminierung lernen wie sie mit dem Urteil anderer umgehen können.

Grundsätzlich ruft die Erzählung zur gegenseitigen Toleranz auf und schätzt die Natur als Ort der Ruhe und Wiederfindung.

Wann hast Du gemerkt, dass Dir das Schreiben Freude macht?

Ich denke, dass war in der 6. Klasse als wir angefangen haben kreativ zu schreiben. Dabei ist mein erstes Märchen entstanden. Mir hat es Freude gemacht meiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Das ist etwas, das ich heute immernoch schätze, denn wenn ich schreibe, kann ich meine Geschichte an jedem beliebigen Ort spielen lassen.  

Aber so richtig bin ich erst in der 8. Klasse ins Schreibfieber gekommen. Das hat gut gepasst, denn an meiner Schule in Rüsselsheim wurde im selben Schuljahr zur Teilnahme an einem Schreibwettbewerb aufgerufen. Im Januar 2022 bekam ich dann die Rückmeldung, dass ich erfolgreich gewesen war, was mich sehr motiviert hat weiter zu schreiben.

Könntest Du Dir auch vorstellen, in der Zukunft einen Beruf auszuüben, der diesem Talent nahe ist?

Durchaus. Die Sprache ist mir überall von Nutzen, sei es bei der Kommunikation, als auch beim Schreiben von Anträgen oder Berichten. Ich habe mich bisher aber noch auf keinen Beruf festgelegt und will nach meinem Abitur erstmal ein Auslandsjahr machen. Nach Frankreich soll es gehen, denn ich möchte mich noch genauer mit dieser Sprache und Kultur befassen um dann auch Literatur auf Französisch verfassen zu können.

 

Und jetzt noch unsere üblichen Fragen, auf Dir wir auch ganz neugierig sind:

 

Warum lebst Du gerne in Kelsterbach?

Ich wachse hier auf und nutze gerne die praktischen Möglichkeiten, die die Nähe zu Frankfurt ermöglichen.

Aber ich bin der Meinung, dass die Menschen, die in einer Stadt wie Kelsterbach leben, sie auszeichnen. Ich habe hier meine Freunde und Familie mit denen ich gerne die vielen Möglichkeiten, die Kelsterbach zu bieten hat, nutze. Wie beispielsweise Tennisspielen zu gehen, in der Musikschule im Ensemble zu spielen oder sich einfach mal zum ,,Kaffeetrinken‘‘ zu treffen. Das macht Kelsterbach für mich aus.

 

Dein Lieblingsort in Kelsterbach?

Ich genieße es in der Nähe des Mains und Stadtwaldes zu wohnen. Es bietet sich daher oft an einen Spaziergang allein, mit Freunden oder gleich mit der ganzen Familie zu machen. Ich halte mich gerne in der Natur auf, das kann man sehr schnell herausfinden, wenn man meine Werke liest.

 

 

Wo triffst Du Dich mit Freunden?

Wie bereits erwähnt, machen wir gerne Spaziergänge sind aber auch mit Fahrrad oder Einrad auf den Straßen unterwegs. Gegebenenfalls sind wir mit dem Handy auf Suche nach dem nächsten Geocache. Dass heißt, wir sind eigentlich überall und erkunden Stadt und Umgebung.

 

Wohin würdest Du am liebsten einmal Reisen?

Ich interessiere mich total für die indische Kultur und bin deshalb sehr neugierig auf die verschiedenen Bräuche und natürliche das leckere Essen. Aber wie sooft gibt es noch so viel auf der Welt zu entdecken, kennenzulernen und zu bereisen.

 

Welches Buch liegt gerade auf Deinem Nachttisch?

Aufgrund der Empfehlung einer Freundin lese ich aktuell ,,Illuminati‘‘. Das Buch hat mich unglaublich gefesselt und ich bin beeindruckt wie Dan Brown Wissen und Sprache miteinander verknüpft um über den Widerspruch zwischen Glauben und Wissenschaft zu schreiben. Ich finde dieses Thema ist durchaus diskutabel und der Autor bringt viele, treffende Argumente für die zwei Standpunkte mit.

 

Dein Lieblingsbuch als Grundschulkind?

,,Wie ich Fräulein Luise entführte..‘‘ von Sabine Bohlmann habe ich von meinen Eltern zu meinem 7.Geburtstag geschenkt bekommen und es amüsiert mich heute noch. Die Autorin war aufgrund einer Lesereise bei uns in der Grundschule vorbeigekommen und da hat sich die Chance geboten, das Buch signiert zu bekommen. Die Geschichte von Greta und einer alten Dame, die einen Stock über ihr wohnt, ist herrlich absurd, denn die Beiden reißen zusammen aus und fahren auf ein Festival, wobei sie auf dem Weg dahin noch  Bekanntschaften mit einem Hund und Jungen machen.

 

Eine Marotte von Dir?

Ich kann verdrehte Schnüre beim Fahrradhelm gar nicht ab.

 

Mit wem würdest Du gern für einen Tag den Platz tauschen?

Hmmm..da musste ich jetzt gar nicht lang überlegen. Als ich 9 Jahre alt war, habe ich zum ersten Mal Harry Potter gesehen und seither bin ich von Emma Watson inspiriert. Nicht nur ihre schauspielerischen Künste, sondern auch ihre feministischen Reden beeindrucken mich sehr. In die Rolle ihrer Person zu schlüpfen, wäre eine große Chance.  Am Liebsten würde ich eine Rede bei einer UN-Versammlung halten. Dadurch könnte ich viele Leute erreichen.

 

Du engagierst Dich in deiner Freizeit für die evangelischen Kirchengemeinden in Kelsterbach und lebst die bevorstehende Fusion schon allen vor. Was macht Dir so viel Spaß an der Arbeit in den Gemeinden?

Für mich sind die Gemeinden ein wichtiger Ort um sich zu vernetzen. Man kann sich austauschen, mal mit anpacken, aktiv werden. Weil mein Vater schon lange im Kirchenvorstand der Christuskirchengemeinde ist, bietet sich oft die Möglichkeit mit zu Veranstaltungen oder Projekttagen zu kommen. Leider engagieren sich jedoch nicht so viele andere Jugendlich in unserer Gemeinde.  Es bereitet mir trotzdem Freude dort auf verschiedene Generationen zu treffen, die alle der Glaube verbindet.

Liebe Stella, vielen Dank für das Gespräch mit Dir und Deine Zeit

 

Thorsten Fern

Kurze Vita:

geboren, Schullaufbahn, Berufe, Ehrenämter,… Freizeit
Geboren: 9.9.1975 in Rüsselsheim
Schulen: Grundschule => Karl-Treutel-Schule (Kelsterbach), Mittelstufe => Helene-Lange-Schule (Frankfurt-Höchst), Oberstufe => Friedrich-Dessauer-Gymnasium (Frankfurt-Höchst)
Berufsausbildung und Beruf: Kommunikationselektroniker und Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik / Nachrichtentechnik, tätig in der Kelsterbacher Stadtverwaltung im Facility-Management
Ehrenämter: 1. Vorsitzender Turn- und Sportverein Kelsterbach
Freizeit / Hobbys: Racewalking/Laufen, Garten, Lesen


Lieber Herr Fern, fortbewegen kann man sich auf vielerlei Weise: auf dem Fahrrad, joggend, im Auto… wie kamen Sie darauf im Gehen Ihren Sport zu finden?
Über Umwege. Nach meinem ersten, im Jahr 2001 absolvierten Marathon (im Laufen), bekam ich Rückenbeschwerden und konnte den Laufsport zunächst nicht mehr durchführen. Ich suchte nach einer ausdauersportlichen (und weniger gelenkbelastenden) Alternative und fand diese im sportlichen Gehen. Das Gehen erlernte ich im Geherteam des TV Groß-Gerau.  


Wie fühlt es sich an, in einer Disziplin einen Meistertitel zu erlangen? 
Es ist natürlich ein tolles Gefühl, auf dem Podest auch mal ganz oben stehen zu können. Meisterschaften schaffen da noch einmal einen besonderen Anreiz. Im Bereich des Gehens sind die Teilnehmerfelder überschaubar, hier kann man ganz schnell in den Genuss vorderer Platzierungen kommen. Daher freue mich, Titel errungen zu haben, habe dies aber immer auch relativiert.


Warum leben Sie gerne in Kelsterbach? 
Ich bin Kelsterbacher, hier aufgewachsen und fest verankert. Mir liegt diese Stadt einfach am Herzen. Es gibt viele schöne Ecken in unserer Stadt, ein aktives Vereinsleben, eine gute Infrastruktur und, was nicht zuletzt im Rahmen der städtisch organisierten Ukraine-Hilfe zu erkennen war: ein starkes Netzwerk verschiedener Akteure, die hervorragend zusammenarbeiten können, insbesondere, wenn es darauf ankommt. 


Welches Buch haben Sie gerade auf ihrem Nachttisch liegen?
Seit einiger Zeit bin ich vom Papierformat teilweise abgekommen und lese bevorzugt elektronische Formate. Aktuell besteht meine Lektüre aus einem Fernlehrgang zum Gebäudetechniker, des Weiteren lese ich momentan „Die fünf Bücher Mose“ von C.H. Mackintosh.
 

Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?
Ich finde das Leben von Berufspolitikern spannend. Das Leben und politische Wirken von Helmut Schmidt hat mich immer besonders interessiert. Einen Tag mal aus der Perspektive eines Ministers auf Bundes- oder Landesebene, das wäre doch mal was… Wo klappt Offline besser als Online?
Gespräche sind meines Erachtens durch nichts zu ersetzen. Hier kann man Gefühle und Emotionen viel besser rüberbringen als digital. 


Was klappt Offline besser als Online?  
Das Pflegen jeglicher sozialen Kontakte klappt auf klassische Art und Weise deutlich besser. Ich ertappe mich selbst viel oft bei Aktivitäten in virtuellen Welten.


Total überwertet finde ich … 
Im Zusammenhang mit dieser Frage würde ich jegliche Art von Personenkult und ideologische Überhöhung benennen wollen. 


Was wollten Sie als Kind immer werden?
Berufliche Vorstellungen und Wünsche habe ich als Kind nie ausgeprägt entwickelt.


Was ist Ihr nächstes Projekt?
Im Kelsterbacher Turn- und Sportverein stehen einige Aktivitäten mit Projektcharakter auf der Agenda. Das Arbeiten im Vorstand bereitet mir sehr viel Freude, hier möchte ich auch in Zukunft gerne einen Betrag zum Gelingen dieser Vorhaben leisten. Seit 3 Jahren kultiviere ich im heimischen Garten Feigenbäume und möchte mein Wissen und das praktische Verständnis weiterentwickeln.


Ihre Helden des Alltags?
Menschen, die sich für das Gemeinwohl, für Bedürftige, für den sozialen Zusammenhalt und die öffentliche Sicherheit und Ordnung engagieren. Z.B. Bedienstete bei der Polizei, im Rettungsdienst, bei der Feuerwehr, Menschen im Hospizdienst, in der Pflege und im Tierschutz. Diese Liste ließe sich noch erweitern. Hinsichtlich solcher Engagements hege ich großen Respekt.


Was ist die beste Zeit des Lebens?
Eine beste Zeit des Lebens schlechthin ist wahrscheinlich schwer zu definieren. Jede bisher durchlebte Lebensphase hatte sowohl bereichernde als auch herausfordernde Momente. Zeit für und mit lieben Mitmenschen, Zeit für ein gutes Buch und Zeit für meinen Lauf- / Gehsport und die Gartenarbeit…dies wäre vielleicht ein Ansatz zur Beantwortung der Frage.


Machen Sie gerne Werbung für Ihren TUS: 
Der Kelsterbacher Turn- und Sportverein bietet Sportangebote für nahezu jede Interessenslage und für jedes Alter an. Wir haben ein tolles, motiviertes und gut ausgebildetes Team an Übungs- und Kursleitern und eine traditionsreiche und dennoch zukunftsorientierte Vereinskultur. Wir laden sehr gerne zum Probe- / Schnuppertraining ein und freuen uns auf Interessierte.

 

Kurt Linnert

Kurze Vita:

Gerhard Kurt Linnert wurde 1952 im Südkreis in Allmendfeld, dem heutigen Gernsheim geboren. Dort besuchte er die Realschule bis er 1968 seine Ausbildung bei der Kreissparkasse Groß-Gerau begann. Als gelernter Sparkassenbetriebswirt übernahm er im Alter von 30 Jahren 1982 die Leitung der Filialen in Kelsterbach. 1992 wechselte er als Regionaldirektor nach Rüsselsheim. Linnert ist verheiratet mit seiner Frau Heide, die er dort auch kennenlernte.
Seit 1985 gehört er der SPD in Kelsterbach an, wo er bis heute politisch aktiv ist. Seine Stationen: Stadtverordnerter, Mitglied des Magistrates, Stadtverordnetenvorsteher, 1. hauptamtlicher Stadtrat und seit 2016 ehrenamtlicher 1. Stadtrat. Darüber hinaus hat er seit einigen Jahren ein eigenes, kleines Immobilienbüro und fliegt als Flugkurier für ein Kelsterbacher Unternehmen rund um die Welt. 


Lieber Kurt Linnert, Sie hatten immer verantwortungsvolle Positionen in ihrem Berufsleben und trotzdem Zeit sich für die Gemeinde Kelsterbach auf vielfältige Weise ehrenamtlich zu engagieren.
Warum ist das Ehrenamt aus Ihrer Sicht so wichtig für ein Gemeindeleben?

Für ein Ehrenamt muss man nicht unbedingt geboren sein es entwickelt sich erst im Laufe der Jahre, Jahrzehnte. Ich habe mir einen Beruf ausgewählt wo der Mensch, sprich Kunde, im Mittelpunkt steht – also ein Beruf als Dienstleister, das hat mich geprägt. 
Mit dieser Auffassung und Überzeugung bin ich durchs Leben gegangen und habe mich so nach und nach auch ehrenamtlich engagiert. Die Gesellschaft in der wir leben, braucht Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen. Ob in Vereinen, Hilfsorganisationen, Fördervereinen, der Tafel oder bei der Flüchtlingshilfe. Eine Kommune für sich kann diese Aufgaben nicht alleine leisten und ist demzufolge auch sehr dankbar für jedes ehrenamtliche Engagement. 


Warum leben Sie gerne in Kelsterbach? 
Ich bin im September 2022 vor 40 Jahren aus beruflichen Gründen nach Kelsterbach gekommen. Damals als Leiter der Sparkasse. In dieser Zeit habe ich nicht nur unsere damaligen Kunden, sondern auch Freunde fürs Leben gefunden und meinen Lebensmittelpunkt.. 
Durch unseren damaligen Bürgermeister, Fritz Treutel bin ich, wie könnte es anders sein, sehr schnell mit der örtlichen Politik in Kontakt gekommen und habe mich ehrenamtlich eingebracht. 
Ich habe bis zu meinem Umzug nach Kelsterbach in mehreren Kommunen gelebt. Aber in Kelsterbach bin ich zu Hause und demzufolge auch wohnen geblieben, selbst nach meiner beruflichen Versetzung nach Rüsselsheim. Kelsterbach hat sehr viel zu bieten. Kelsterbach hat eine tolle Infrastruktur und liebenswerte Menschen aus mehr als 70 verschiedenen Nationen, die friedlich miteinander leben. Und Kelsterbach hat viele Vereine mit einem breiten Angebot, in denen sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren.


Welches Buch haben Sie gerade auf ihrem Nachttisch liegen?
Einen Reiseführer rund um den Bodensee für unsere nächste Urlaubsreise 


Eine Marotte von Ihnen?
Eigentlich müssten Sie hierzu meine Frau fragen, denn ich kenne keine! Aber Spaß beiseite. Mein kleiner Kleiderschrank befindet sich auf unserem Esszimmerstuhl. Oder alle Tiere in unserem Garten füttern.

Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?
Mit dem Bundeskanzler, damit er tatsächlich mal erfährt, was die Wähler von ihm und seiner Politik erwarten. Damit er sich ein ehrliches Bild von der Basis machen kann.

Wo klappt Offline besser als Online?
Gespräche sind meines Erachtens durch nichts zu ersetzen. Hier kann man Gefühle und Emotionen viel besser rüberbringen als digital. 


Total überwertet finde ich …  
Gendern, schade dass es diese Diskussion überhaupt geben muss. Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass man auch mit einem Begriff gleichermaßen ansprechen kann und sich keiner benachteiligt fühlen muss.


Sie waren schon viel auf Reisen, wo war Ihr bislang schönstes Reiseziel?
In der Tat, ich habe viele Reisen unternommen und habe dabei viele Städte, fremde Länder und Kulturen kennengelernt. Wenn ich mich für eine entscheiden sollte, dann wäre dass unsere Reise zuerst nach Peking und dann Hongkong. Dass war im Jahr bevor Hongkong wieder an China zurückfiel.  Größer konnten die Unterschiede nicht sein.


Was ist ihr nächstes Projekt?
Fällt mir im Moment gerade keines ein. Vielmehr bin ich mit meinem ehrenamtlichen Engagement im Magistrat, mit meinem Maklerbüro und meiner Tätigkeit als Flugkurier für ein Kelsterbacher Unternehmen gut ausgelastet.


Was wollten Sie als Kind immer werden?
Polizist oder Koch


Ihre Helden des Alltags?
Meine Helden sind alle ehrenamtlich tätigen Menschen. Sie arbeiten meist im Stillen, ohne finanziellen Ausgleich. Und trotzdem stellen sie sich aus Überzeugung in den Dienst der Allgemeinheit. 


Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?
Ich würde gerne mehr Sprachen sprechen, um mich mit viel mehr Menschen besser verständigen zu können.


Was ist die beste Zeit des Lebens?
Die beste Zeit des Lebens ist der Moment. Was zurückliegt ist Vergangenheit, an der wir nichts mehr ändern oder besser machen können. In der Gegenwart können wir mit der Erfahrung, die wir in den zurückliegenden Jahrzehnten gesammelt haben, unser Leben mit viel Ruhe und Gelassenheit gestalten, so wie wir es für am Besten halten.  

 

Sabine Hörauf

Kurze Vita:
Sabine Hörauf wurde in Kelsterbach am 20. Januar 1953 geboren, ist seit 1975 verheiratet und hat 2 Söhne (41 und 39 Jahre alt). Sie studierte an der Gutenberg-Uni in Mainz: Lehramt an Haupt- und Realschulen (Sek 1) und schloss ihr Examen 1981 ab. Acht Jahre später fing Sie mit Ihrer Tätigkeit an der Karl-Treutel-Schule Kelsterbach an und war bis 2018 für den Vorlauf verantwortlich.
Seit 1997 ist Sabine Hörauf im Kirchenvorstand der Ev. Christuskirchengemeinde Kelsterbach ehrenamtlich tätig und 
arbeitet seit November 2021 als Küsterin für die Gemeinde. Außerdem liest sie seit Kurzem Kindern als Lesepatin Bilderbücher und Geschichten vor, das Projekt wird von Seiten der Bibliothek an die Kindertagesstätten vermittelt.

Liebe Sabine Hörauf, Sie kennen so viele Familien in Kelsterbach, haben jahrelang Kindern geholfen sich in der Schule und mit der deutschen Sprache zurechtzufinden und sind jetzt wieder in Kindergarten der Christuskirche gelandet, um Kindern als ehrenamtliche Lesepatin vorzulesen. Warum ist die Sprache und die Bücher so wichtig für unsere Kinder?
Gesprochene Sprache verbindet Menschen. Ohne Kommunikation auf dieser Ebene entsteht keine Gemeinschaft. Wenn ich mit Menschen zusammen bin, die ich nicht verstehen kann, fühle ich mich isoliert. Nonverbale Kommunikation ist dabei nur ein Hilfsmittel. Bücher sind besonders für Kinder wichtig, weil sie dadurch Dinge erfahren, die sie vielleicht nicht erleben können, Bücher erzählen Geschichten.
Heute liegt der Schwerpunkt auf flüchtiger Kommunikation: Internet und Lexikon sind Gegensätze. Die schnell erreichbare Information ist genauso schnell wieder vergessen.
Wenn ich Kindern vorlese, wecke ich vielleicht das Interesse an Geschichten/Büchern und widme mich in dieser Zeit nur den Zuhörern. Beim Lesen kann man in eine Welt eintauchen, die sonst nicht zu erreichen ist, die Fantasie kann sich entwickeln. Ich habe den Eltern immer geraten vorzulesen oder auch Geschichten zu erzählen, damit ihre Kinder Sprache erfahren. Sprache, die Menschen in echt sprechen, nicht auf dem Handy oder mit Vorlesemaschinen.

 

Warum leben Sie gerne in Kelsterbach?
Mir gefällt meine Heimatstadt mit allen Ecken und Kanten. Sie ist überschaubar, aber verkehrsgünstig gelegen zu Rüsselsheim, Mainz und Frankfurt. 
Die Nähe zum Flughafen hat Nachteile durch den Flug- und Bodenlärm, aber wenn man verreisen will auch positive Aspekte. Außerdem kenne ich in meiner Stadt viele Menschen. Ich bin hier groß geworden, meine Familie hat hier ihr Zuhause, ich habe hier gerne gearbeitet, „meine“ Kirche ist hier. 
Meine sozialen Beziehungen haben hier ihre Wurzel und ihre Heimat.

 

Welches Buch haben Sie gerade auf ihrem Nachttisch liegen?
Meistens mehrere, da ich gerne Abwechslung habe. Als neuestes Buch „Ich bin Circe“, eine Empfehlung unseres Pfarrers Nico Kopf. 
Aber auch meine alten Lieblingsbücher wie „Der liebe Augustin“ oder „Appassionata“ oder „Palast der Winde“ lese ich immer wieder. 
Und natürlich jeweils die Bücher für meine Vorlesestunden.

 

Und welches Buch sollte jedes Kind gelesen haben?
Das hängt vom Kind und dem Lesealter ab: ich würde „Momo“ nicht jedem empfehlen. „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ finde ich lesenswert oder die Reihe um „Berts gesammelte Katastrophen“
Astrid Lindgren hat eigentlich für jedes Kind das passende Buch geschrieben. Aber zuerst muss das Interesse für Bücher geweckt werden…
Auch die klassischen Märchen der Brüder Grimm oder Hauffs Märchen, die sollten Kinder schon kennen.

 

Eine Marotte von Ihnen?
Ich erkläre gerne; solange, bis zum Beispiel meine Freundinnen sagen: Mach doch mal dein Lexikon zu…
Mein Ordnungstick und ich lese als erstes die Gebrauchsanweisung, wenn ich etwas Neues kaufe.

 

Wo klappt Offline besser als Online?
Treffen mit Menschen, Zeit mit der Familie und Freunden verbringen. Trösten: Worte können trösten, aber In -den-Arm-nehmen hilft viel mehr. 
Essen! Ich suche mir gerne Rezepte im Internet, aber Düfte und Geschmacksunterschiede kann der Computer mir nicht vermitteln.
Meine Kochbücher kann ich beim Kochen in die Küche stellen, mit dem Handy kochen nervt mich.

 

Total überwertet finde ich … ?
Gendern! Wie soll eine formale Sache etwas bewegen?

 

Wo war Ihr bislang schönstes Reiseziel?
Jedes Land, jede Stadt, die ich besucht habe, hat Schönens und Interessantes zu bieten. Ich möchte nach Neuseeland und Australien, irgendwann…

 

Was wollten Sie als Kind immer werden?
Tatsächlich Lehrerin. Zwischendurch auch mal Chirurgin, Journalistin oder Kripobeamtin.

 

Ihre Helden des Alltags?
Polizisten! Sie setzen sich für unsere Sicherheit ein und müssen sich oft beschimpfen lassen. Ich vertraue ihnen und fühle mich sicher durch ihre Anwesenheit und ihren Einsatz.

 

Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?
Wenn ich alle Sprachen verstehen, sprechen und lesen könnte, das wäre toll!

 

Was ist die beste Zeit des Lebens?
Jetzt, denn jetzt lebe ich.

 

Das Interview wurde per Mail geführt. Vielen Dank dafür.

 

Bernd Erik Wiegand

Kurze Vita:
Geboren am 31.03.1970 in Rüsselsheim. 1989 Abitur am Friedrich-Dessauer-Gymnasium in Frankfurt-Höchst. Ab 1990 Architekturstudium in Dresden, Nantes und Paris. 1996 Diplom an der TU Dresden. Seit 2002 als freischaffender Architekt eigenes Architekturbüro in Kelsterbach. Ebenfalls seit 2002 verheiratet, 3 Kinder (17, 15, 13). Vor dem Studium Juso-Vorsitzender, seit 1989 SPD-Mitglied. 2005 – 2009 SPD-Ortsvereinsvorsitzender. Seit 15 Jahren 2. Vorsitzender des TuS Kelsterbach.

Herr Wiegand, Sie haben 3 tolle Kinder, sind seit vielen Jahren beim TUS ehrenamtlich aktiv und seit letztem Sommer Stadtrat und die zweite Legislaturperiode im Magistrat. Wie kamen Sie zu diesem verantwortungsvollen Ehrenamt?
Es ist sogar meine dritte Legislaturperiode. Meine erste war 2001 bis 2006 unter dem damaligen Bürgermeister Erhard Engisch. Der jeweilige Bürgermeister stellt sich seine „Mannschaft“ aus der eigenen Fraktion zusammen. Insofern fühlt man sich schon geehrt.

 

Warum leben Sie gerne in Kelsterbach?
Ich bin hier aufgewachsen und in familiärer Hinsicht ein richtiger „Eingeborener“. Dazu noch eine „Eingeborene“ als Frau. Was will man mehr?

 

Die Osterferien rücken näher, wohin geht Ihre nächste Reise?
Das haben wir familienintern noch nicht besprochen. Seit 2 Jahren machen wir da ja auch keine großen Pläne mehr. Ich könnte mir aber vorstellen, dass wir spontan nach Tirol fahren.

 

Welchen Sportarten gehen Sie noch?
Ich war während meiner Schulzeit aktiver Leichtathlet (ist das lange her). Jetzt begleite ich meine Kinder auf Wettkämpfe. Ich selbst mache gerne mehrere Tage dauernde Fahrradtouren und fahre sehr gerne Ski.

 

Welches Buch haben Sie gerade auf Ihrem Nachttisch liegen?
Entwürfe zu einem dritten Tagebuch von Max Frisch. Übrigens mein Lieblingsschriftsteller seit wir in der Schule „Homo Faber“ durchgenommen haben. Und Architektur hat er auch noch studiert.

 

Und welches Buch haben Sie Ihren Kindern früher immer vorgelesen?
Das kleine Blau und das kleine Gelb; Irgendwie anders; Bärenbrüder

 

Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?
Eigentlich mit keinem. Allerdings gibt es viele Menschen, die ich bewundere. 

 

Total überwertet finde ich … 
das Bestreben nach Selbstoptimierung. Das führt nur zu Unzufriedenheit.

 

Ihr bislang schönstes Reiseziel?
Eine 4-wöchige Campingtour mit der Damenhandballmannschaft des BSC Kelsterbach durch Südafrika. Da ist was hängengeblieben.

 

Ihre Helden des Alltags?
Alle die, die sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen und dabei trotzdem nicht zu kurz kommen.

 

Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?
Öfter mal abzuschalten. Außerdem würde ich gerne besser Klavierspielen.

 

Was ist Ihr nächstes Projekt?
Jeder Tag ist ein nächstes Projekt. Das Bemühen um ein glückliches Familienleben, der Wunsch nach der Realisierung guter Häuser, in denen die Menschen sich wohlfühlen, sowie das gemeinsame Weiterentwickeln einer guten Zukunft für Kelsterbach.

 

Das Interview wurde per Mail im Februar 2022 geführt.

 

Manfred Ockel

Kurze Vita:
Manfred Ockel wurde am 15.2.1959 in Rüsselheim geboren. Sein Abitur hat er auf dem Immanuel-Kant Gymnasium absolviert. Dort war er im Chor, leitete 6 Jahre die Schulbücherei und war stellv. Schulsprecher. Nach dem Abitur machte Manfred Ockel eine Lehre im Garten- und Landschaftsbau und studierte anschließend in Mainz Dipl. Geografie mit Schwerpunkt Geo - Ökologie. 1985 baute er die Naturschutzbehörde der Stadt Rüsselheim auf - damals trat in Hessen das Naturschutzgesetz in Kraft. Seit 2010 lebt und arbeitet Manfred Ockel in Kelsterbach.

Herr Ockel, sie sind gerade wieder als Bürgermeister bestätigt worden. Erzählen Sie, was ist das für ein Gefühl, wenn eine ganze Stadt hinter einem steht?
Man fühlt sich bestätigt, dass man die Stadt mit den Menschen gemeinsam entwickelt und auch lebt. Es ist ein schönes Gefühl, von den Menschen in Kelsterbach eine solche Bestätigung zu bekommen.

Warum leben Sie gerne in Kelsterbach?
Weil Kelsterbach eine wunderbare Mischung aus Großstadt und Kleinstadt ist. Auf der einen Seite ist man schnell in großen Städten wie Frankfurt und Wiesbaden, auf der anderen Seite ist man mit den kleinstädtischen Strukturen ganz eng mit den Leuten hier beisammen. Kurze Wege, gute Verkehrslage und rundherum viel Grün.

Wohin wird ihr erster Urlaub gehen, wenn die Pandemie unbeschwertes Reisen wieder zulässt?
Ich bin als Geograf ein sehr reiselustiger Mensch. Aber in diesem Jahr haben wir beschlossen, wie schon früher, als die Kinder noch klein waren, an den Bodensee zu fahren.

Welches Buch haben Sie gerade auf ihrem Nachttisch liegen?
Ich lese gerade „Der Wal und das Ende der Welt“ von John Ironmonger. Ich bin aber erst auf Seite 12. „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett, habe ich davor gelesen.

Und welches Buch sollte jedes Kind gelesen haben?
Mir ist sofort die Raupe Nimmersatt eingefallen, die musste ich meinen Kinder immer vorlesen.

Eine Marotte von Ihnen?
Ich bin mehr im Garten als im Haus.

Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?
Mit einem Ranger im Nationalpark, am liebsten in der Serengeti, um Tiere zu beobachten.

Wo klappt Offline besser als Online?
Offline klappt viel besser bei der internen Kommunikation, bei Dialogen und bei zwischenmenschlichen Beziehungen.

Total überwertet finde ich … 
Die Hysterie und Schlagzeilen, die in den Medien passieren. Ich wäre für mehr Sachlichkeit als dieser derzeitige Journalismus.

Was ist Ihr nächstes Projekt?
Die Gartengestaltung am Haus meines Sohnes.
Wenn es um Kelsterbach geht, da gibt es viele Projekte, die in Vorbereitung sind. Das für mich Wichtigste ist der Neubau der Karl-Treutel-Schule.

Ihre Helden des Alltags?
Das sind zweifellos Ärzte und Pfleger!

Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?
Ich würde gerne ein Musikinstrument gut spielen können: Trompete, Saxophon oder auch Geige.

Was ist die beste Zeit des Lebens?
Es gab für mich keine beste Zeit des Lebens. Jeder Lebensabschnitt war eine wunderbare Zeit. Ich lass mich überraschen, was als Nächstes kommt.

 

Das Interview führte Meike Betzold, Bibliotheksleitung
Juni 2021

 

Roland Rücker

Kurze Vita:
Seit 1990 bin ich in Kelsterbach Zuhause.
Noch länger arbeite ich am Flughafen.
Noch lieber bin ich mit und für das Fahrrad unterwegs...

Herr Rücker, sie sind jetzt seit dem 1.10.2019 ehrenamtlicher Fahrradbeauftragter der Stadt Kelsterbach? Warum bewegt Sie das Thema?
Weil das Fahrrad, verbunden mit viel Freude, gesund, an der frischen Luft, leise, meist direkt vor die Tür, in vergleichsweise und manchmal überraschend kurzer Zeit, von A nach B bewegt:
Ob zum Bäcker, zur Arbeit, zu Freunden, zu Besprechungen im Rat- oder Fritz-Treutel-Haus, entlang der schönsten Flüsse Deutschlands oder auch bis an den Atlantik.
Aber keine Frage: der Wind kommt immer von vorne...
Zurück nach Kelsterbach und in die Stadtbibliothek – ein Besuch dort fühlt sich manchmal auch wie ein kleiner Urlaub an, und so kann ich einen dortigen Besuch (auch für die Urlaubsvorbereitung) nur wärmstens empfehlen. PS: guten Kaffee und freundliche Gesichter gibt’s dort auch...

Warum leben Sie gerne in Kelsterbach?
Weil der Wege zur Arbeit kurz ist – vor jedem Frühdienst, kurz vor sechs, fünfzehn Kilometer mit dem Rad, das wäre auch mir zu viel des Guten. 
Natürlich aufgrund des Freundeskreises, über den ich mich hier im Ort und im Rhein/Main Gebiet glücklich schätzen darf. 
Wegen meinen Geschwistern in der Petrusgemeinde, zu der ich gehöre. 
Ich mag die Nähe zu unserem „Kelsterbacher Wohnzimmer“ am Main, dem Wald und Frankfurt. 
Und schließlich ist es komfortabel, alle viertel Stunde eine S-Bahn zu bekommen und einen ICE Bahnhof quasi vor der Haustür zu haben.
 
Seit meiner Tätigkeit im Ehrenamt lebe ich, das sage ich gern, noch lieber hier: 
Es verbindet immer mehr mit Menschen die hier leben und arbeiten. 
Auch weil ich jeden Tag dazu lerne, wie diese Stadt „funktioniert“.
Der Blick hinter die Kulissen: Wer steckt dahinter? Wer macht was, bringt sich wie ein? 
Wer sind die eher Unsichtbaren, die die Stadt mit am Laufen halten... 
So habe ich in den vergangenen anderthalb Jahren unglaublich viele interessante und faszinierende Menschen kennen und schätzen gelernt. So bedanke ich mich für die Gelegenheit, das hier einmal deutlich zum Ausdruck bringen zu dürfen.
  
Wohin wird Ihre erste Reise gehen, wenn die Pandemie ein unbeschwertes Reisen wieder zulässt?
KOPENHAGEN – und ich freu mich drauf wie Bolle...

Welches Buch haben Sie gerade auf ihrem Nachttisch liegen?
Jan Gehl „Städte für Menschen“ 

Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?
Alexander Gerst, wenn er wieder „oben“ ist.
Ich finde, mit seiner Intelligenz, seinen Kenntnissen und natürlich seinem Blick von der ISS auf die Erde, ist er dann immer mit schwereloser Leichtigkeit in der Lage, hellauf zu begeistern, unglaublich zu motivieren, grenzenlos zu denken, und faszinierende Antworten zu geben... 

Wo klappt Offline besser als Online?
Natürlich sehe ich, gerade bei Seminaren und Sitzungen, wie unglaublich viele Ressourcen, Zeit und Wege online eingespart, bzw. vermieden werden. Letzteres sieht man deutlich an den sinkenden Unfallzahlen auf den Straßen in den letzten eineinhalb Jahren. Offline Zuhause ist weitaus angenehmer als Online im Stau oder in vollen S-Bahnen. Leider jedoch einhergehend mit dramatischen Verlusten von tausenden Menschenleben durch die Pandemie. Das Eine wiegt das Andere bei Weitem nicht auf. 

Total überwertet finde ich …  
... wieviel Raum man noch immer glaubt, Autos zur Verfügung stellen zu müssen. 
Unterbewertet finde ich hingegen oft die Vorteile, welche das Fahrrad aufgrund der geringen Distanzen in Kelsterbach bietet: 
Nicht jeder Einkauf ist ein Großer, zur Post bringen wir nicht nur sperrige Pakete.
Die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes von ca. 2000 Kilogramm KFZ auf drei Kilometern für den „Transport“ von 20 Gramm Brief oder einer Tüte mit 200 Gramm Brötchen stelle ich in Frage.

Was wollten Sie als Kind immer werden?
Feuerwehrmann, Herr Rolle wir müssen reden ;-)

Was ist Ihr nächstes Projekt?
Die Reise nach Kopenhagen vorbereiten. Wir sehen uns dort...

Ihre Helden des Alltags?
Da ist meine Lieblingsfrage mit deren Beantwortung ich mir schon viel zu lange Zeit gelassen habe: 
Die Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter der Kelsterbacher Kommunalbetriebe:
Sie machen unsere Stadt schöner, bunter, sauberer, entspannter, grüner, orangener, sicherer, wieder heil und an vielen Stellen auch immer wieder neu. Mal ist es dabei extrem heiß, mal saukalt, klatschnass, harte körperliche Arbeit, stundenlang gebeugt wie die Spargelstecher, es stinkt, ist eklig, glitschig und dazu noch steil, oder hoch, mit Schrammen, Dornen und Schnitten, herausfordernd, stressig, in jeder Hinsicht anspruchsvoll und manchmal und eigentlich gar nicht Ihre Aufgabe... 
Sie machen es einfach, und sie machen es klasse! Ja, vor Ihnen ziehe ich den Helm - Jeden Tag auf’s Neue. 

Was ist die beste Zeit des Lebens?
Zeit mit der Familie, den Freunden und all den Menschen, von denen hier die Rede ist...
Somit auch, wenn ich den Bürgern Kelsterbachs rund ums Radfahren behilflich sein kann.

Kelsterbach, im Juli 2021

 

Frank Wiegand

Kurze Vita:

  • Geboren am 19.01.1979 in Wiesbaden-Sonnenberg
  • verheiratet
  • Mit 16 Mittlere Reife
  • Ausbildung zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik
  • Abitur auf zweitem Bildungsweg am Ketteler-Kolleg des Bistum Mainz
  • 2002 – 2012 Küster am Mainzer Dom
  • 2012 – 2020 Flughafen Frankfurt in verschiedenen Positionen
  • Aktuell: Fachreferent Dienstleistungssteuerung bei der Deutschen Bahn Station&Service AG
  • 2002 Eintritt in die CDU
  • Seit 2019 Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Kelsterbach

Herr Wiegand, Sie sind seit kurzem Stadtverordnetenvorsteher. Wie kamen Sie zu Ihrem politischen Ehrenamt?

Ich habe mich sowohl als Bürgermeisterkandidat, als auch als Stadtverordneter für die CDU bei den Wahlen im März 2021 beworben. Da Helga Oehne nach vielen Jahren dieses Amt nicht mehr weiterführen wollte, wurde ich gefragt, ob ich ihr Nachfolgen möchte. Ich bin sehr dankbar, dass man mir das zutraut.

Warum leben Sie gerne in Kelsterbach?

Kelsterbach ist nicht nur eine schöne Stadt im Herzen des Rhein-Main-Gebiets, sondern hat für meine Frau und mich eine besondere Bedeutung. Als wir uns kennenlernten und zusammenkamen, machte meine Frau eine Ausbildung in Kelsterbach zur Speditions-kauffrau. Wir trafen uns dann öfters in der Mittagspause hier und veranstalteten Picknicks am Mainufer. Damals ahnten wir noch nicht, dass wir hier dann auch unser Haus bauen würden. Heute hat sich der Kreis für uns geschlossen.

Wohin wird ihre erste Reise gehen, wenn die Pandemie ein unbeschwertes Reisen wieder zulässt?

Wir werden erstmal an die Nordsee fahren, das Meer übt auf uns schon immer eine Faszination aus.

Welches Buch haben Sie gerade auf Ihrem Nachttisch liegen?

Achtsam Morden von Karsten Dusse

Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?

Mit dem Papst, um einmal in das vatikanische Archiv zu kommen und dort zu stöbern.

Total überwertet finde ich …  

Materieller Reichtum, der nützt einem nichts, wenn man nicht lernt, zufrieden zu sein mit dem, was man erreicht hat.

Ihr bislang schönstes Reiseziel?

Die Hawaiianischen Inseln. Diese durch die Kraft des Feuers inmitten des Ozeans entstandene Inselkette mit ihren herrlichen Landschaften.

Was wollten Sie als Kind immer werden?

Feuerwehrmann, aber bei uns gab es keine Jugendfeuerwehr, die wurde erst später gegründet. Schade.

Ihre Helden des Alltags?

Die Mitarbeiter:innen von Feuerwehr und Rettungsdiensten, die tagtäglich ihr eigenes Leben riskieren, um anderen zu helfen.

Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?

Heilen zu können, die Pandemie zeigt uns, wie wichtig unsere Gesundheit ist.

Was ist ihr nächstes Projekt?

Da habe ich zurzeit nichts geplant. Ich habe ja erst zwei Projekte abgeschlossen, politisch den Wahlkampf und da gilt es jetzt erstmal anzukommen in der neuen Aufgabe und sich darauf zu konzentrieren, die Antworten auf die Zukunftsfragen für Kelsterbach zu finden.

Und privat habe ich einen Teich ausgehoben und mit dem Aushub einen Bachlauf angelegt. Das ist eine wunderschöne Oase der Ruhe, an der sich die Tiere tummeln. Herrlich um mal runterzukommen.

 

Raywen White

Kurze Vita:

Der Liebe wegen ist Raywen White nach ihrem Informatikstudium ins Rhein-Main-Gebiet gezogen, wo sie heute gemeinsam mit ihrem Mann lebt. Schon als Kind wurde ihr nachgesagt, sie habe eine lebhafte Fantasie. Allerdings begann sie erst 2014 ihre bildgewaltigen und gefühlvollen Geschichten, die ihr im Kopf herumschwirrten, zu Papier zu bringen.

Liebe Frau White, was uns alle brennend interessiert: schreiben Sie gerade wieder an einer neuen Geschichte?

Genaugenommen sogar an mehreren. Auch wenn ich schreibtechnisch das letzte halbe Jahr kürzergetreten bin, hatte ich dennoch immer wieder ein paar Ideen, die ich zu Papier bringen musste. Momentan arbeite ich an einer Geschichte, die in Prag spielt und von Engeln, Dämonen und Vampiren handelt.

Seit wann wollen Geschichten aus Ihnen raus?

Rückblickend kann ich das gar nicht mehr genau sagen. Als ich vor sieben Jahren anfing zu schreiben, war es wie ein Befreiungsschlag. Ich habe erst danach gemerkt, dass Geschichten zu erzählen schon immer ein Teil meines Lebens war. Es hat nur nie jemand diese hören oder lesen können, denn sie waren nur in meinem Kopf. Viele Schreibanfänger starten mit Fanfictions. Als Kind habe ich ebenfalls oft die Geschichte von Büchern oder auch Fernsehserien für mich selbst weitererzählt oder verändert. Ich konnte stundenlang in einer Ecke sitzen und war in meiner eigenen Welt. Jedoch hatte ich nie den Gedanken gehabt, etwas aufzuschreiben, denn ich hatte Angst ausgelacht zu werden.

Warum leben Sie gerne in Kelsterbach?

Was ich besonders mag ist, dass Kelsterbach vor durch die Nähe zu Frankfurt viele Vorteile des Großstadtlebens bietet, aber gleichzeitig auch die Ruhe und das familiäre Ambiente einer kleinen Ortschaft. Ich fahre gern mit der S-Bahn nach Frankfurt, bin aber auch froh am Abend wieder dem Trubel zu entkommen. Als ich hierherzog, habe ich mich immer als wurzellos bezeichnet, da ich oft umgezogen bin und mich nie wirklich irgendwo heimisch gefühlt habe. Mittlerweile habe hier Wurzeln geschlagen und mit meinem Mann, der hier aufgewachsen ist, ein Haus gebaut.

Wohin wird Ihre erste Reise gehen, wenn die Pandemie ein unbeschwertes Reisen wieder zulässt?

Das kommt darauf an, wann die Pandemie dies zulässt. Aktuell eingeplant ist es nächstes Jahr zur Leipziger Buchmesse zu fahren. Wenn das funktioniert, werde ich mit zwei Autorenkolleginnen, die mittlerweile auch sehr gute Freundinnen sind und in der Nähe wohnen, dort ein langes Wochenende verbringen. Wirklich Urlaub machen werde ich allerdings erst mit meinem Mann nächsten Herbst auf Gran Canaria.

Welches Buch haben Sie gerade auf ihrem Nachttisch liegen?

Eigentlich keins und doch zugleich sehr viele, da dort der E-Book-Reader liegt. Gerade beendet habe ich The Witch Queen von Verena Bachmann. Momentan lese ich für K. Elly de Wulf den zweiten Teil der kleinen Alpakaform in Schottland test, der voraussichtlich nächstes Jahr im März erscheinen wird. Als nächstes schwanke ich noch zwischen Vortex von Anna Benning oder Noble Match von Nicole Knoblauch.

Welches Buch haben Sie als Jugendliche verschlungen?

Eins? Als Jugendliche bin ich mindestens alle zwei Wochen bei uns in die Bibliothek gefahren und habe mir einen ganzen Stapel ausgeliehen. Meist eine sehr bunte Mischung aus Fantasy, Histos und Jugendbüchern. Die drei Frage Zeichen, Vom Winde verweht, das Phantom der Oper oder auch Herr der Ringe… Es war einfach alles dabei.

Eine Marotte von Ihnen?

Wenn ich abends auf der Couch liege, müssen die Socken aus.

Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?

Ich würde gerne mit einem Jugendlichen tauschen. Ich bin großer Fan von Filmen, die Eltern mit den Kindern tauschen, um zu sehen, wie das Leben in der Rolle des anderen ist. Die Welt scheint sich immer schneller zu drehen und manchmal wünschte ich mir einfach auch Dinge nachzuholen, die ich damals nicht gemacht habe.

Wo klappt Offline besser als Online?

Mal runterkommen und sich entspannen. Einfach im Garten sitzen, die Sonne und eine leichte Brise auf der Haut spüren und die Füße hochlegen.

Total überwertet finde ich …  

… immer recht zu haben. Manchmal gibt es kein Wahr oder Falsch. Kein Schwarz oder Weiß. Die meisten Konflikte können nicht gelöst werden, weil man auf die eigene Meinung pocht.

Was wollten Sie als Kind immer werden?

Zeichnerin bei Disney.

Ihre Helden des Alltags?

Familien, die während der Pandemie Job, Haushalt und Kinderbetreuung jonglieren mussten.

Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?

Telekinese. Es wäre einfach fantastisch Dinge nur mit den Gedanken zu bewegen. Da es das allerdings nicht wirklich gibt, würde ich mich auch mit mehr Selbstvertrauen begnügen. Ich bewundere Menschen, die selbstbewusst durchs Leben gehen. Gerade beim Schreiben fehlt mir leider oft dieses Vertrauen in mich und meine Geschichten.

 

Der Nikolaus

Kurze Vita:

Nikolaus von Myra. Geboren in Patara ca. 270 n. Chr., gestorben am 6.12. als alter Mann.
Er ist einer der bekanntesten Heiligen. Sein Gedenktag, der 6. Dezember, wird im gesamten Christentum begangen und ist mit zahlreichen Bräuchen verbunden.
In vielen Erzählvarianten beschenkt und lobt der heilige Nikolaus die guten Kinder, während er die Bösen tadelt und durch Schläge mit einer Birkenrute bestraft. 
Welche Kinder im letzten Jahr gut und welche böse waren, liest er in seinem „goldenen Buch“.

Lieber Nikolaus, Sie haben in den nächsten Tagen wieder eine große Tour vor sich. Alle Kinder in Kelsterbach erwarten gefüllte Stiefel. Wie bereiten Sie sich auf diesen Marathon vor?
Ich gehe trotz meines Alters 3mal die Woche zum Sport. Schwimme meine Runden, jogge mit Gewichten durch den Wald und fahre mit meinem Drahtesel durch den Taunus – sozusagen Nikolaus-Marathon! Ho, ho, ho!!!

 

Auf was sollen die Kinder achten, wenn sie ihre Stiefel putzen? Haben Sie da einen Tipp?
Ich sehe genau wer Bürste, Lappen und Schuhcreme benutzt hat! Manch einer probiert es mit Spucke, aber glänzen tun die Stiefel dann nicht! 

 

Was sagen Sie dazu, dass es Lebkuchen und Co schon im September in den Supermärkten zu kaufen gibt?
Ja, was glauben Sie als Leser denn, wann ich die ganzen Süßigkeiten für die Kinder einkaufen soll? Die Stiefel werden immer höher, die Ansprüche immer größer! Da muss ich nach den Sommerferien mit meinen Einkaufslisten losziehen!

 

Haben Sie aktuell ein Buch auf Ihrem Nachtisch liegen?
Ja, fürs Lesen haben ich immer Zeit! Gerade lese ich „Ein Junge namens Weihnacht“ von Matt Haig.
Ein grandioses Buch über die Geschichte des Weihnachtsmanns.

 

Und welches Buch sollte jedes Kind gelesen haben?
Genau dieses!

 

Eine Marotte von Ihnen?
Ich tunke Lebkuchen in Tee, Kaffee und Glühwein.

 

Total überwertet finde ich …  
Das die Kinder immer mehr Geschenke bekommen!
Liebe Eltern, Tanten, Onkel und Großeltern: eure Kinder wünschen sich nichts sehnlicher als Zeit mit Euch zu verbringen! Schenk Ihnen doch einfach im Alltag Eure Zeit! Lest Ihnen ein Buch vor, geht mit Ihnen durch den Wald, in die Bibliothek, ins Museum oder Theater… das finde ich, ist das schönste Geschenk!


Was ist die beste Zeit des Jahres?
Na, eindeutig die Advents- und Weihnachtszeit! All die Lichter, köstlichen Gerüche, Zeit in den Familien – was kann es Schöneres geben? Ho, ho, ho! 
Ich wünsche allen kleinen und großen Lesern eine schöne Adventszeit!

 

Helga Oehne

Warum leben sie gerne in Kelsterbach?
Ich bin ein Kriegskind, geboren in Frankfurt (Main). Meine Eltern wurden in Frankfurt-Höchst ausgebombt und fanden in Kelsterbach Freunde und ein neues Zuhause. Ich wuchs entsprechend in Kelsterbach auf, ging hier zur Schule und war früh mit den Vereinen verbunden – dieser rote Faden zog sich durch mein Leben. Ich bin Mitglied in vielen Vereinen und seit Jahrzehnten aktiv im Vorstand des Stenografen-Vereines „Gabelsberger 1913“e.V. und des Vereinsrings Kelsterbach. Mir gefällt die Stadt, die ich von Kind an wachsen sah und im Rahmen meiner Möglichkeiten durch Übernahme von Ehrenämtern, u.a. in der Politik – 20 Jahre Stadtparlament und seit 2021 im Magistrat - unterstützen durfte. Kelsterbach ist meine Heimat, die ich liebe..

An welchen Ort reisen Sie in Gedanken am liebsten?
Mein Beruf als Dolmetscherin führte mich durch Europa, USA und Nordafrika. Meine Tätigkeit war anstrengend, mit kleiner Freizeit, zugleich aber auch wunderschön: die ständige Fortbildung in meinen 3 Sprachen war erforderlich. Erholung fand ich beim Bergsteigen; ich belegte Kletterkurse in den Alpen Tirols und in der Schweiz; das bedeutete Entspannung für mich. Wenn ich an Reisen denke, freue ich mich erinnernd an die Nationalparks der USA und die vielen „bewältigten“ 3-Tausender des Tiroler Ötztals.

Welches Buch haben Sie gerade auf Ihrem Nachttisch liegen?
Lesen ist mein Hobby. Ich lese stets mehrere Bücher gleichzeitig: zwei unterschiedliche, anspruchsvolle Bücher (Biografien, Bestseller) – derzeit von Mario Vargas Llosa „Das böse Mädchen“, Erinnerungen von Joachim Gauck „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“, Marc Levy „Sept jours pour une éternité“, die ich im Wohnzimmer lese, hin und wieder auch Gedichte von Schiller, dann, wenn ich Briefe schreibe und kleine Sprüche einpflege. Am Nachttisch liegt mein e-book, dass ich mit Reisebeschreibungen und leichter Kost zum guten Einschlafen bestücke. 

Eine Marotte von Ihnen?
Ich liebe Ordnung in meinem Leben, ich verabscheue Unpünktlichkeit und Geschwätz, das mir kostbare Lebenszeit raubt; ich stoße oft auf Verwunderung und Unverständnis, wenn ich mich unter Benennung des Grundes und mit der Bitte um Verständnis aus Gesprächen verabschiede. 

Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?
Ich bewundere viele Politiker und beneide sie nicht um ihre beruflichen Aufgaben und Aktivitäten. Tauschen hätte ich nie mit ihnen gewollt. Allerdings hätte ich gerne einmal einen Tag mit unserer früheren Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel verbracht.

Wo klappt Offline besser als Online?
Ich pflege regelmäßige Korrespondenz mit Freunden/innen, Vereinen usw., hierzu benutze ich auch häufig meine alte Schreibmaschine. Ohne Online geht aber nichts mehr, das möchte ich nicht missen, es ist unserer digitalen Zeit geschuldet.
 
Total überbewertet finde ich ...
unsachliche Berichterstattungen der Medien über Corona und Politik. Ich erwarte korrekte, klare Berichte, keine Ausarbeitungen mit Horror, unklaren Aussagen und Verunsicherung, die teilweise aus Unkenntnis sogar noch gelobt werden.

Was ist Ihr nächstes Projekt?
Die derzeitige grausame Pandemie erlaubt eigentlich kein Pläneschmieden. Enttäuschung wäre die Folge. In meinen Gedanken bin ich beim Bergwandern und bei Kulturreisen, gerne würde ich nochmals Ägypten besuchen. Ein Projekt habe ich allerdings geplant: Sprachkurse in Barcelona zur Vertiefung bzw. Auffrischung meiner erlernten Fremdsprachen; das unternahm ich mehrere Male in den vergangenen Jahrzehnten.

Ihre Helden des Alltags?
Helden sind weltweit ausnahmslos für mich alle im Dienst der Gesundheit tätigen Menschen, sie setzen ihr Leben aufs Spiel, häufig wird es nicht geschätzt; ich wünsche diesen Personen weiterhin viel Kraft in der Ausübung ihrer übernommen Aufgaben; hier muss unsere Gesellschaft etwas tun. 

Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?
Gerne würde ich, wie manche Politiker und Journalisten, eine halbe Stunde und länger frei reden können. Volle Bewunderung meinerseits.

Foto von Michael Trock


 

Adresse

 

Am Mittelfeld 15
65451 Kelsterbach

 

 

 
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Flüsterstunde 17-18 Uhr

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